Leopard II

Zuletzt aktualisiert am 28. Mai 2018 durch kisser

2008 Addison-Wesley, München
Uthelm Bechtel
Apple Mac OS X 10.5 Leopard
Der Powerfinder für Ihren Mac
400 Seite
29,95 €
ISBN 978-3-8273-2467-2

Dieses Werk zu Leopard vermittelt dem Leser neben einer fundierten Einführung zum neuen System von Apple eine Menge über Technik rund um die PowerPC und Intel Macs sowie einiges zum drunterliegendem Darwin-Teil.

Zunächst führt Bechtel in die Geschichte des Mac ein. Dabei werden allerdings die sich leider hartnäckig haltenden Anekdoten verbreitet (der Apple I entstand in der Jobs‘schen Garage, Apple wurde von den beiden Steves gegründet).

Im Abschnitt zur Technik wird ebenso auf Prozessorarchitektur wie auch die verschiedenen Programmumgebungen (Cocoa und Carbon) eingegangen. Es ist gespickt mit technischen Details rund um den Mac, etwa was es mit den Programmbundles auf sich hat oder dem Paar Type und Creator. Sehr schön ist, dass die die Aktionen des Mac beim Programmstart mit Screenshot (die reichlich im Werk vorhanden sind und alle farbig) erläutert werden (BootX bzw. boot.efi bis zum Loginwindow).

Den größten Raum lässt Bechtel zweifelsohne dem Praxisteil zu Leopard. Nach der obligatorische Installation von Leopard und den Grundeinstellungen (hier wird der Migrationsassistent angesprochen) kommt ein Kapitel für Windows-Switcher. Ebenso wird natürlich die Möglichkeit, andere Betriebssysteme zu fahren per Boot Camp oder in der Virtualisierung angesprochen (als Exoten reißt Bechtel kurz DarWINE an). Neben den GUI-Kapiteln und Erläuterungen zu Mac OS X (Arbeiten mit Fenstern, der Finder, das Dock) geht der Autor auch auf die Shell und X11 ein, wenn gleich hier dasselbe wie für das Buch der Ochsenkühns gilt: Das Thema UNIX wird kurz dargestellt, ein entsprechendes weiterführendes Fachbuch wird der geneigte Leser aber benötigen, möchte er sich mehr Hintergrundwissen aneignen.

Einen größeren Raum im Praxisteil nimmt das Thema Netzwerke ein. Gleich drei Kapitel widmen sich dem Thema (Das Netzwerk, Mit dem Mac ins Internet und File-Sharing über das Netzwerk). Weitere Themen sind die Handschrifterkennung Ink, die der Mac vom legendären Newton geerbt hat, und Automatisierungsprozesse mit Automator und AppleScript.

Abgeschlossen wird das Werk mit einer Referenz, wo man alles zu Mac OS X findet – vom Apple-Menü bis X11. Im Anhang finden sich Tastaturbelegungen, Tastenkürzel sowie Angaben zur Ordnerstruktur und eine Auflistung des Library-Ordners.

Den Powerfinder – nur echt mit dem Leopardenfell auf dem Buchdeckel – kann bedenkenlos jedem Mac-User empfohlen werden. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Windows-Switcher oder schon um einen Mac OS X User handelt. Für diejenigen, die einen tieferen Blick in die Technik nicht scheuen, ist der entsprechende Abschnitt lesenswert. Auch nach Erststudium von Leopard bleibt das Buch durch seinen Referenzteil ein wertvoller Helfer im Mac-Alltag. Ein kleiner Wermutstropfen: Auf Grund des schnellen Erscheinen des Werkes nach der finalen Version von Leopard, war wohl nicht viel Zeit für das Lektorat, was man vereinzelten Sätzen anmerken kann.

Wie auch beim Ochsenkühn‘schen Werk angemerkt, wäre auch bei diesem Leopard-Buch eine kritischere Betrachtung der neuen Betriebssystemversion von Apple angeraten gewesen, wahrscheinlich ist das Thema wie beim anderen Buch auch nicht aufgenommen, da die Bücher mit Erscheinen von Leopard auf den Markt kamen, so dass diese Themen zu dem Zeitpunkt nur wenigen bekannt waren.

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