Aus gegebenen Anlaß

Zauberlehrlingzeichnung von Ferdinand BarthIllustration etwa 1882 von Ferdinand Barth • Public domain

Der Zauberlehrling

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.

Walle! walle
Manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen:
nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!

Walle! walle
manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
kann ichs lassen;
will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!

O du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!

Willst am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.

Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder;
krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!

Wehe! wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

»In die Ecke,
Besen, Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu seinem Zwecke,
erst hervor der alte Meister.«

Johann Wolfgang von Goethe
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Vielleicht bald reich, berühmt und schön?

Was ich doch heute bei Postfachpflege so aus dem Spamordner fischte:

Sehr geehrter Karsten Kisser,

Ich moechte mich erstmals gerne vorstellen. Mein Name ist Rxxx Mxxx, die persoenliche Rechtsanwalt meines verstorbenen Mandanten Herr Axxx Kisser. Er war als privater Geschaeftsmann im internationalen Bereich taetig. Im Jahr 2017 erlag mein Mandant an einen schweren Herzinfarkt. Mein Mandant war ledig und kinderlos.

Er hinterließ ein Vermoegen im Wert von €10,950,777.00 (Zehn Millionen,neun Hundert Und Fuenfzig Tausend Sieben Hundert Sieben Und Siebzig Euros), das sich in einer Bank in Canada befindet. Die Bank ließ mir zukommen, dass ich einen Erbberechtigen, Beguenstigten vorstellen muss.

Nach mehreren Recherchen erhielt ich keine weiteren hilfreichen Informationen, ueber die Verwandten meines verstorbenen Mandanten. Aus diesem Grund schrieb ich Sie an, da Sie den gleichen Nachnamen haben. Ich benoetige Ihre Zustimmung und Ihre Kooperation um Sie als den Beguenstigten vorzustellen.

Alle meine Bemuehungen Verwandte meines verstorbenen Mandanten zu finden, waren erfolglos. Infolgedessen wuerde ich vorschlagen das Vermoegen aufzuteilen, Sie erhalten 45% Prozent des Anteils und 45% Prozent wuerde mir dann zustehen. 10% Prozent werden an Gemeinnuetzige Organisationen gespendet.

Alle notwendigen Dokumente beinhalten sinngemaeß auch das Ursprungszeugnis, um demnach Fragen von der zustaendigen Bank zu vermeiden. Die beantragten Dokumente, die Sie fuer das Verfahren benoetigen, sind legal und beglaubigt. Das Vermoegen enthaelt kein kriminellen Ursprung. Das Verfahren wird einwandfrei ohne Komplikationen erfolgen, die Geldueberweisung wird rechts gemaeß abgeschlossen. Alles was ich von Ihnen benoetige ist Ihr Vertrauen und eine gute Zusammenarbeit.

Die geplante Transaktion wird durch legale Rechtsmitteln fuer Ihren rechtlichen Schutz gefuehrt.

Mit freundlichen Gruessen,

Barrister Dr. Rxxx Mxxx
2xx Cxxx Avenue
Toronto, ON M4M 3L1, Canada

Ehrlich gesagt, ich weiß noch gar nicht genau, was ich mit den mir avisierten

4.927.849,65 EUR

machen soll. Bin mir aber sicher, dass ich bis zum Auszahlungszeitpunkt schon was gefunden habe. 😉
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TImes to remember: Hier bin ich Robinson


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Hier bin ich Robinson

Maren Hutengs & Edwin Christoffer – Thema

Und wo kann man Christoffer’s Singing Tapas erleben? Hier! Best Tapas in Town of Hansestadt Hamburg. Try out!
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